Klangvolle Einstimmung auf Weihnachten

Abwechslungsreiches Adventssingen der Singgemeinschaft Obing

Es ist eine schöne Tradition, dass die Singgemeinschaft Obing jedes Jahr kurz vor dem Fest mit ihrem Adventssingen ihre Obinger Mitbürger in Weihnachtsstimmung bringt mit einer Stunde, die dazu einlädt, zur Ruhe zu kommen und Weihnachten als Fest der Stille zu genießen. Auch dieses Jahr bot die Singgemeinschaft eine gelungene Mischung aus Altbewährtem und Neuem, aus weihnachtlicher Chormusik verschiedener Epochen und Länder und Liedgut aus der alpenländischen volksmusikalischen Tradition.

Von „Child in the Manger“ bis „Adventjodler“

Vom barocken „Air“ von Johann Sebastian Bach bis zu den moderneren Chorsätzen „Wie weit ist die Nacht“ nach einem Text des bekannten niederländischen Theologen und Dichters Huub Osterhuuis mit der Musik des zeitgenössischen niederländischen Kirchenmusikers Antoine Oomen, eindrucksvoll vorgetragen im Wechselspiel zwischen Solistin Elisabeth Pürner und dem Chor, und dem trotz des traditionellen Titels ebenfalls aus dem späten 20. Jahrhundert stammenden „Ave Maria, du bist voll der Gnaden“ des russischen Komponisten Wladimir Wawilow reichte die Spannweite der Epochen in den eigenen Beiträgen des Obinger Chors. Einen Ausflug in den keltischen Kulturkreis Britanniens machte der Chor mit dem ursprünglich schottisch-gälischen „Child in the Manger“ von Lachlan Machean in einer englischen Fassung aus dem 19. Jahrhundert. Die heimische alpenländische musikalische Richtung war gut vertreten mit dem im Volksmusikstil komponierten Chorsatz des zeitgenössischen steirischen Komponisten Kurt Muthspiel „Is finster draußt“, dem bekannten „Adventjodler“, ebenfalls aus unserer Zeit von einem österreichischen  Komponisten stammend – Lorenz Maierhofer – und dem gemeinsam gesungenen Schlusslied des Abends „Es wird scho glei dumpa“. Besonders beim „Adventjodler“ wurde für jeden spürbar und offensichtlich, dass dieser Programmpunkt dem Obinger Chor besonders lag – andachtsvoll und dynamisch zugleich erfüllten die Klänge den Kirchenraum.

Auch in diesem Jahr wurde ein Auftritt des von Sepp Beck geleiteten Kinderchors Obing ins Obinger Adventssingen eingebunden. Instrumental begleitet von Veronika Lasser und Marianne Wolfegger mit Gitarren vermittelten die Kinder mit dem bekannten Weihnachtslied aus salzburgerischer Tradition „Geh Hansl, pack dei Bingall zsam“, vorgetragen voller Frische und Begeisterung, dass es eine überaus frohe Botschaft ist, die an Weihnachten überbracht wird.

Fürs Bayrisch-authentische hatten sich die Obinger zusätzlich wieder Mithilfe aus der Nachbarschaft geholt.
„De Keaberga“ – Bäda und Sepp – rundeten mit den Liedern „Es war amoi am Abend spat“ und „Wieda Zeit“ die Vielfältigkeit des Programms ab.

Ergänzung durch Instrumentalstücke und Texte

Eine besondere Note erhält der von der Singgemeinschaft Obing gestaltete musikalische Abend zur Weihnachtszeit schon viele Jahre durch die Unterstützung von Gruppen der Instrumentalmusik. Auch dieses Jahr wurden die Darbietungen des Chors in den Arrangements von Chorleiter Sepp Beck von Instrumentalisten begleitet und bereiteten so ein rundes Klangerlebnis, diesmal mit den Flötenklängen von Eva Pürner und Irmi Schützinger, ergänzt von Margit Steinbichler am Bass. Eigene Programmpunkte aus dem Fundus der alpenländischen Volksmusik wurden von der in der ganzen Region bekannten „Alzauer Stubenmusi“ mit Kontrabass, Gitarre, Hackbrett und Akkordeon beigesteuert, unter anderem das schwungvolle „Schee staad“ von den Alpbacher Musikanten. Und gleich zur Begrüßung  und auch als Zwischenspiel brachten die Schnaitseer Alphornbläser Monika Oberlechner, Sepp Jellbauer, Karl Scherlin und Hans Wagner mit raumfüllenden Klängen ein ganz neues Element ins Obinger Adventssingen ein.

Wie beim Obinger Adventssingen guter Brauch wurde der Abend abgerundet mit verbindenden Texten zwischen den musikalischen Beiträgen, diesmal von Ruhestandspfarrer Christoph Kronast beigesteuert, nicht nur mit von ihm selbst verfassten Gedichten, sondern auch mit dem Vortrag der Erinnerungen einer Zeitzeugin, wie sie als Kind Weihnachten im Kriegswinter 1941 erlebte, aus einem vom Bund für Kriegsgräberfürsorge herausgegebenen Buch. So entstand aus dem Adventssingen wahrhaft ein Abend der musikalischen und ebenso gedanklichen Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.

ig

Aus der Presse: